Erstmal rasten wir uns ordentlich aus hier in Mindelo. Ein paar kurze Ausflüge in die Stadt, Schlenderer über die Märkte, kulinarische Entdeckungen und Abenteuer später sind wir bereit uns wieder ein bisschen zu bewegen. Faul wie wir sind, lassen wir uns erst mit der Fähre auf die Nachbarinsel Santo Antao und dann mit einem Guide kreuz und quer über diese führen. Von Mindelo aus gesehen ist die Nachbarinsel dunkel und braun und wenig bewachsen, wie auch Sao Vicente selbst. Wenn man dann aber über die alte Bergstraße, die komplett mit Basaltsteinen gepflastert ist, erst auf 1300 Meter hinauf am grünen Vulkankrater vorbei zwischen zwei satt grünen Tälern wieder herunterfährt, ist man erstaunt, wie grün und voller Leben hier alles ist. Ein Tal ist voll mit Bananenstauden, Mango- und Papayabäumen. Die andere voll mit Zuckerrohr. Alles in steilsten Terrassen in die Hänge gepflanzt. Dreimal darf man raten, was da Leckeres draus gemacht wird. Genau. Schnaps. Grogue heißt der lokale Zuckerrohrschnaps hier. Eine Besichtigung der Destillerie hilft uns bestens beim Proviantieren. Beim Verkosten ist noch nicht letztgültig geklärt, ob dieser Grogue zum Trinken oder zum Betäuben von großen Fischen Verwendung finden wird. Wir sehen die traditionellen Steinhäuser mit den Strohdächern aus Zuckerrohr und die kleinen Dörfer voll von bunten Fischerbooten. El Skipperino freut sich besonders über die kleinen Fußballplätze, die in die jede Ebene Fläche gebaut sind. Der einzige Flughafen der Insel ist schon lange stillgelegt, da die Landebahn zu kurz und das Landen generell zu gefährlich ist, erklärt uns unser Guide Kevin.
Die lokale Bootswerkstatt BoatCV repariert uns preislich in Ordnung und flott unseren Ankerbeschlag, den wir uns bei einem Ankermanöver auf Graziosa leicht ramponiert haben. “If it is man-made we can fix it” ist deren Motto.
Wir treffen die Bewohner des Katamarans Ocean Twins und Kira genießt es sehr endlich auch mal deutschsprachige Kinder zu treffen. Es wird gebastelt, gespielt, Filme werden gedreht und Harry Potter diskutiert. Gemeinsam dürfen wir den Dreimaster Regina Maris besichtigen, der in der Bucht liegt. An Bord sind ein Haufen Jugendliche, die hier ein halbes Jahr für die Schule und das Leben lernen und dabei die Weltmeere besegeln.
In Mindelo genießen wir das Leben, schlendern durch die Stadt, essen gut und lernen Cachupa, den lokalen Eintopf, zu lieben. Eine große Portion davon lassen wir uns am letzten Abend einpacken. Perfekte Kraftnahrung für den Start der Überfahrt in die Karibik.
Obrigado Cabo Verde!
Die nächsten voraussichtlich 17 bis 20 Tage werden wir auf See verbringen. Ziel sind die Grenadinen. Irgendeine Insel werden wir schon treffen. No Stress.
Den aktuellen Standort versuchen wir regelmäßig via Satellitentelefon und Predictwind Tracker upzudaten. Link zum Tracker findet ihr hier.
