Dann endlich guter Segelwind. Leider genau aus der Richtung, in die wir segeln wollen. Aber das Leben ist kein Wurlitzer. Von Veli Rat wollen wir zur Insel Iz, das bedeutet Aufkreuzen bei 5-6 Beaufort. Da kommt Bewegung ins Schiff und Leben in die Besatzung. Zwischen den Inseln ist der Wind böig und leicht drehend. Als Achenseesegler fühlt man sich ganz zuhause. Kurz bevor wir Iz erreichen, hört man in der Ferne schon ein leises Grollen. Schnell mal auf lightningmaps.org nachgeschaut. Uiuiui. Schnell verstecken in der Uvala Lucina. Gute Entscheidung. Die Gewitterfront bringt starken Regen und Böen mit 8 Bft. mit. Nicht extrem, aber wenn man davon unerwartet draussen erwischt wird, durchaus unangenehm. Der Spuk ist bald wieder vorbei, wir beschließen dennoch, dass für heute genug aufgekreuzt wurde, öffnen ein Feierabendbier und hängen die Angel raus. Am nächsten Tag geht es weiter. Der Wind hat sich wieder verabschiedet und so motoren wir die langgezogene Insel Dugi Otok entlang weiter die Adria runter. Vorbei gehts an einigen großen Fischfarmen, die hier zwischen den idyllischen Inseln verankert sind. Dugi Otok heisst auf Deutsch übersetzt übrigens wenig überraschend “lange Insel”. Die Übersetzung so mancher anderer Inselnamen in dieser Gegend ist da deutlich “kreativer”. In den Kornaten findet sich zum Beispiel eine “Grossmutters Arsch” Insel. Auch eine “kleine Hure” glaube ich schon auf den Karten verzeichnet gesehen zu haben.
Am Nordende der Insel Zut lassen wir den Anker in der traumhaft schönen Bucht Bizikovica fallen. Nach einer ausgedehnten Schnorchelrunde vernehmen wir wieder das vertraute Donnergrollen. Ein kurzer Blick auf das Handy … Anker auf. Gleich um die Ecke und eine Boje in der Marina Zut geschnappt. Die diesmal ordentlich große Front biegt dann doch nach Süden ab und streift uns nur leicht. Dafür dürfen wir den Titel “Abzocker der Woche” an die Marina Zut verleihen, die für eine Boje gleich 60 Euro pro Nacht verlangt. Wir gratulieren recht herzlich.