Krijal auf der Westseite der Insel Premuda ist interessanter Hafen. Ein Fähranleger für die Autofähre (ja es gibt da wohl tatsächlich eine Straße), ein Hafen für kleinere Boote und zwei Bojenfelder. Davor eine kleine langezogene Insel, die das alles vor den Wellen aus Westen schützt. Sicher gegen die angesagte Bora in der Nacht - die da dann auch kam. Zuerst aber kippte, als es bereits dunkel war, die Strömung, die zwischen Premuda und den kleinen vorgelagerten Inseln durchlief.
Das hatte zur Folge, dass wir plötzlich Heck an Heck mit unseren Bootsnachbarn ein Gespräch darüber führen konnten, wo wir jetzt die Fender anbringen oder die Leinen kürzer nehmen sollten. Silvias Angebot, ihnen ein Bier rüberzureichen, wurde nicht angenommen. Ah, Franzosen. Tja, ihre Langkielerketch richtete sich halt eher nach der Strömung als dem leichten Wind aus und war damit nicht ganz synchron mit dem Rest des Feldes. Aus Respekt vor ihrem schönen Boot (gut - weil sie zuerst da waren) verholten wir uns im Stockfinsteren an eine andere Boje.
Nachdem wir in der Nacht über einige Stunden hinweg auf lightningmaps.org die gewaltige Gewitterfront über Venetien und Istrien beobachtet hatten, startete die Bora dann doch noch richtig durch. Über 40kn in der Spitze im doch gut geschützten Bojenfeld. Hurra, die Gams! Das sind die Momente, wo wir den Ankeralarm sogar an der Boje aktivieren. Zum Glück waren wir da nicht mehr mitten im engen Getümmel, sondern am Rand des Bojenfeldes.
Fazit: Premuda war sehr schön, aber auch teuer und voller Wespen und Mückenbiester. Die Bora pfiff in der Nacht ihr fröhliches Lied. Der Bojenbetreiber hat wohl beim Auslegen der Bojen gesoffen. So wird uns Premuda in Erinnerung bleiben.
Auf geht es am Mittag weiter Richtung Süden. Hätte sich der Wind in der Nacht gleichmäßig auf den Tag aufgeteilt, müsste jetzt nicht wieder unser Hilfsantrieb die Kiste durchs Wasser schieben. Kira darf sich eine der zahlreichen Inseln für einen Badestop auswählen. Die Wahl fällt auf Molat. Eine hervorragende Wahl.
Eine Konoba auf Veli Rat lockt uns dann doch etwas weiter. Preislich knackig, aber das Thunfischtartar … hmmm.