Sommertörnchen

Bucht für Bucht

Posted by andy on Thursday, July 20, 2023

Also runter die Küste von Istrien - so wie bei den üblichen Sommertörns geht es dahin… erst Ankern in der Dalija Bucht, dann noch Vorsprechen beim Hafenkaptiän in Novigrad. Dieser adelt den Skipper gar gleich als “Champion des Tages”, weil der 10 Minuten vor Dienstschluss mit unvollständigen Dokumenten im Hafenamt einreitet. Fair enough, aber nächstes Mal dann doch lieber online. Nach diesem großartigen Erfolg werden gleich wieder die Segel gesetzt. Nächstes Ziel: Marina Funtana.

Dort ist dann auch wieder ein zweitägiger Stop angesagt. Die Gasanlage der Firefly muss nämlich erneuert und geprüft werden. In Izola war es praktisch unmöglich jemanden dafür zu finden, jede lokale Firma, die wir kontaktierten, hatte ihren Betrieb bereits geschlossen oder war gerade dabei, die Firma abzuwickeln. Über Umwege wurde uns dann Thomas Riegg in der Marina Funtana empfohlen. Der betreibt dort eine Charterbasis und wartet und prüft auch ganz offiziell Gasanlagen von Segelbooten. Ihm war es lieber, die “Operation” in seiner Basis durchzuführen als nach Izola zu kommen, und weil Funtana eh am Weg war, hatten wir uns für etwa Mitte bs Ende Juli in der Funtana verabredet… Am Montag war es dann soweit und wir konnten weitersegeln. Das war dann aber auch wirklich der letzte (geplante) Boxenstopp für unsere Firefly.

Ein breites Hoch über der Adria beschert uns die üblichen schwachen Winde. Westliche Winde untertags, dann windstill oder leichte Ostwinde abends/nachts. Leider halt immer wieder zu schwach, um sinnvoll zu segeln. Da hängt hinten an der Firefly dann doch öfters statt der Angel mit zappelnden Fischen eine Schwimmleine mit zappelnder Crew dran. Letztlich wurde dann doch noch ein bisschen gesegelt und wir erreichten die beliebte Bojenbucht Soline, südlich von Pula. Über die Anzahl der Boote, die hier lagen, konnten wir nur staunen, waren wir doch meistens ausserhalb der Hauptsaison am Weg. Also schnell weiter nach Süden, damit wir wenigstens in überfüllte Buchten einlaufen können, welche wir noch nicht kennen.

Der Wetterbericht sagt leichte Bora voraus. Endlich etwas Wind, der uns über den Kvarner bringen soll. Aber erstmal wieder schwacher Westwind. Am Kap Kamenjak dann stellt sich dann eine unerwartete segeltechnische Frage zu Vorrangsregeln: Begegnen sich zwei Segelboote unter Segeln auf frontalem Kollisionskurs … Beide segeln auf Backbordbug. Wer hätte denn da jetzt Vorrang?

Die Frage bleibt akademisch, denn ein paar Bootslängen später, direkt am Kap haben wir ihn auch plötzlich in den Segeln, den angesagten NO Wind. Leider lässt er auch sehr bald wieder nach. Kurz vor unserer Ankunft auf Susak können wir endlich wieder einmal unseren Spinaker setzen. Das Setup ist leicht zu bedienen, aber ein paar Verbesserungen bezüglich Leinenführung sind da noch notwendig. Aber immerhin nichts, was nicht mit ein paar Low Friction Rings, ein bisschen Tauwerk und kleinen Spleissereien zu machen wäre - genug Flautentage und Zeit liegen ja vor uns :-)

Susak ist eine kleine Sandinsel, welche bei Kira wegen des kleinen flachen Sandstrandes höchste Beliebtheit geniesst. Daran vorbeisegeln ist absolut keine Option. Wir ankern nicht ganz legal neben dem vollen Bojenfeld und auf nicht sehr gut haltendem Untergrund. Die Bojenfeldbetreiber lassen uns bis am nächsten morgen gewähren, bis dann wieder Platz an der Boje wäre. Wir werden dann höflich darauf hingewiesen, dass das Ankern innerhalb von 300m um das Bojenfeld verboten ist. Schade eigentlich, denn die Bucht hätte viel gut haltenden Sandgrund zu bieten, wie man in der Nebensaison erleben darf: Dann nämlich, wenn der Betrieb des Bojenfelds nicht rentabel, und das Ankern wieder erlaubt ist. Also Anker auf und weiter Richtung Süden. Jaja, ich weiß … Südosten, ihr Korinthenkacker.