Aus Zeitgründen fahren wir wieder mal an ein paar Paradiesen vorbei. Wir lassen die spanischen Jungfrauen Culebrita und Vieques aus, machen kurz halt auf Culebra und Isla de Palomitas und segeln dann weiter nach San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico.
Ein verheißungsvolles kleines Bojenfeld am Beginn der tiefen Bucht von Culebra an der Punta Colorade liegt - geschützt nur durch ein Riff - gefühlt komplett offen nach Osten, wo auch Wind und Welle herkommen. Das Riff nimmt aber die Welle komplett, so dass man hier perfekt ruhig liegen könnte. Eine Boje ist noch frei. Wir nehmen die Boje auf, aber einen kurzen Schnorchler später machen wir auch gleich wieder los. Der Zustand der Boje ist katastrophal. Wir lernen später, dass die Regierung in den Spanish VIs etliche Bojen ausgelegt hat, um die Seegrasfelder zu schützen, welche für viele Tiere ein kritisches Habitat darstellen. Leider werden diese aufgrund bürokratischer und politischer Probleme nicht gewartet, auch wenn eine Finanzierung dafür vorgesehen wäre. Wir ankern daher im großen Ankerfeld bei Ensenada Honda, vertreten uns die Beine und essen Tacos.
Auf dem Weg nach San Juan finden wir einen traumhaften Spot bei der Insel Palominos. Hier sind die Bojen noch in akteptablem Zustand, das Riff hingegen wie so oft eine Ruine, die aber erahnen lässt was für ein traumhafter Korallengarten hier einmal gestanden sein muß. Auf der kurzen Überfahrt nach San Juan fangen wir eine Cero Makrele, die wir erst dank Internetempfang als solche identifizieren können. Erster Fisch seit längerem und sehr lecker.
In San Juan begrüßt uns eine riesige Festungsanlage an der Einfahrt in den Hafen. Wir machen in einer Marina fest, da wir hier wieder einmal groß verproviantieren wollen. Schließlich liegen Turks & Caicos und die Bahamas vor uns. Und dort soll nicht nur das Bier absurd teuer sein. Wir machen mit etwas Mühe an den Dalben und dem Steg fest und liegen inmitten von riesigen Sportfischerbooten mit ihren Hochsitzen, den langen Angelauslegern und zahllosen Aufnahmen für Unmengen an Angelruten. So etwas haben wir noch nicht gesehen. Was wir auch noch nie gesehen haben, ist, dass am Steg die Dieselleitung direkt zu jeder einzelnen Box gelegt ist. Da kommt nur der Wagen mit der Pumpe und dem Schlauch, der wird angestöpselt und schon wird getankt. Nix mit Tanksteg. Und haben wir eigentlich schon einmal erwähnt, dass wir Dalben gar nicht mögen.
Puerto Rico haben wir vor etlichen Jahren schon einmal besucht, es würde uns sonst noch mehr schmerzen, dass wir San Juan und den Rest der Insel nicht erkunden können. Es tut sich nämlich ein kurzes Wetterfenster auf, in dem wir nach Turks & Caicos weitersegeln wollen, bevor die Welle allzu hoch und unangenehm werden soll. Also keine Zeit zu verschnaufen, alle Tanks füllen, Essen gehen und auf zum Pueblo Supermercado, dann checken wie das mit Ausklarieren ist, schnell noch ein Handy um 9 Uhr abends im Uber vergessen und um Mitternacht wiederbesorgen und schon ist der Tag auch wieder vorbei.
Nächster Halt: Turks & Caicos