Ei, Ei USVI

Noch mehr Jungfraueninseln

Posted by andy on Saturday, May 18, 2024

23. März bis 1. April

Bis zur Insel St. John ist es nur ein Katzensprung und schon sind wir in den USA. Jetzt gilt es wieder mal Einreiseformalitäten zu erledigen. Dank der wie immer vorausschauenden Reiseleitung haben wir bereits vor der Abreise B1/B2 Visa für die USA besorgt, da sonst eine Einreise mit dem eigenen Boot nicht möglich ist. Der Workaround wäre dann von den BVI erst mit der Fähre in den USVI einzureisen um damit ein gültiges ESTA Zertifikat zu bekommen und dann wieder zurück das Boot holen - grundsätzlich machbar, aber dann ist auch nur max. 90 Tage Aufenthalt möglich.

Wir verbringen eine gute Woche rund um die Insel. Erst im Norden, dann, als der Wind auf Nord dreht, im Süden der Insel. Fast die ganze Insel ist ein Naturschutzgebiet und Ankern ist nur an einigen wenigen Stellen erlaubt, dafür gibt es überall Bojenfelder. Diese können entweder in bar bezahlt werden, oder online, nach dem Scannen eines QR Codes. Diese Codes bzw. die Boxen zum Geldeinwurf findet man in einigen der Buchten auf kleinen schwimmenden Pontons. Kontrolliert wurden wir hier nie, aber einer der freiwilligen Parkranger klärt uns einmal über die Gebote und Verbote (“basically everything that’s fun”) des Naturparks auf. Hier gibt es paradiesische Strände, verhältnismäßig gesunde Riffe mit vielen Fischen und, wenn man möchte, etliche Wanderwege kreuz und quer über die Insel.

In der südlichen Great Lameshur Bay bleiben wir ein paar Tage und bestaunen ausgiebig die Tierwelt im Riff. Kofferfische, Kaiserfische, Doktorfische, Tintenfische und viele andere. Immer wieder sehen wir auch eine Fischart, die wir noch nicht kannten. Der Skipper freundet sich mit einem knuffigen dicken gepunkteten Igelfisch an und die Tintenfische versuchen unseren neugierigen Blicken durch Farb- und Richtungsänderungen zu entkommen. Wo ist bei denen jetzt nochmal vorne und hinten? Wir verabschieden uns hier auch von der Crossover, die noch ein bisschen die Virgin Islands genießen wird und dann schon beginnt, an die Überfahrt nach Bermuda und dann auf die Azoren zu denken. Fair winds and following seas wünschen wir ihnen, so unwahrscheinlich das bei dieser Passage auch ist.

Irgendwann geht uns dann aber das Bier aus und wir müssen wieder in die Zivilisation zurück, da es hier im Naturpark quasi keine Infrastruktur und somit auch keine Möglichkeit zum Verproviantieren gibt. Wir hupfen eine Insel weiter nach St. Thomas und werfen den Anker im großen Ankerfeld von Charlotte Amalie. Hier befindet sich auch ein großes Kreuzfahrtterminal, das in diesem Moment gerade von 3(!) dieser Riesen belegt ist. Direkt neben dem Ankerfeld ist auch die nicht markierte Landebahn des Wasserflugzeugs nach St. Croix. Auch spektakulär. Der Ort selbst besteht dann natürlich wiedermal hauptsächlich aus Juwelierläden. Die Straßennamen deuten darauf hin, dass diese Insel einmal von den Dänen gehalten wurde, denen es hier dann vermutlich doch zu warm war. Am Jachthafen gibt es am Ostersonntag dann zur Freude der Co-Skipperin Kira eine Ostereiersuche. Gesucht werden muss hier aber nicht sehr lange, wir befinden uns hier schliesslich in den USA. Da wird geklotzt und nicht gekleckert. Einfach mal 4000 Plastikeier in die Wiese gekippt und die kleinen Racker schaufeln sich damit dann die Säcke voll. Haben wir das also auch gesehen.

Wir besuchen dann aus Nostalgiegründen noch die Brewers Bay, direkt bei der Landebahn des Flughafens. Hier haben wir vor ca. 12 Jahren eines unserer besten Schnorchelerlebnisse gehabt und völlig unerwarteterweise ein wunderbar buntes, intaktes Riff vorgefunden. Leider ist auch dieses Riff komplett zerstört. Trotzdem gibt es für uns hier beim zweiten mal ein erstes: Ein gefleckter Adlerrochen. Was für ein außergewöhnlich schönes Tier!

Die Zeit drängt ein bisschen … weiter geht es Richtung Puerto Rico.