Wir verlassen die schöne Insel und segeln weiter zur nächsten. Mallorca sieht uns aber nur ganz kurz, denn nach einer Pause in einer Ankerbucht segeln wir gleich weiter nach Cabrera. Auf diesem kleinen Eiland südlich von Mallorca haben wir in einer herrlichen rundum geschützten Wohlfühlbucht eine Boje reserviert. Es handelt sich hier um einen Nationalpark, für den eine Genehmigung zur Befahrung einzuholen ist. Es ist wieder mal ein perfekter Ort um zu schwimmen und zu schnorcheln. Später am Abend klärt ein deutscher Bootsnachbar ein Boot zwei Bojen weiter ob deren Gesprächslautstärke noch über die hier wohl geltende Schweigepflicht auf: “Schnauze sch… Schweizer! Nationalpark!!!”. Wir versuchen daraufhin auch ganz leise weiterzuschlafen.
Und weiter geht es nach Formentera. Viele Delfine und ein springender Schwertfisch verschönern uns den Abend. Über Nacht segeln wir die Insel südlich von Ibiza an. Ibiza selbst (bekannt für seine Finkas, Oligarchentöchter und versteckten Kameras) lassen wir erstmal aus, um auch auf der Rückfahrt noch etwas entdecken zu können. Früh morgens werfen wir den Anker in einer weiten Bucht am südwestlichen Ende der Insel und ruhen uns erstmal aus. Leider ist Wochenende und Ibiza kommt zu uns. Die Bucht füllt sich mit Motorbooten und Partystimmung mit der dazupassenden Musik macht sich breit. Wir sind heute aber nicht sonderlich in Partylaune und heben uns daher Formentera auch gleich für die Rückfahrt auf. “Bang bang bang bang! Vámonos! Vámonos!”, ertönt die Antwort aus unseren Boxen, während der Anker sich hebt. Festland, wir kommen! Eine weitere Nachtfahrt steht an. Wir peilen Calpe südlich vom Cabo de la Nao an um dort in einem der wenigen Ankerplätzen unterzuschlüpfen, der uns vor dem vorherrschenden Südostschwell schützen soll. Bis zum Atlantik ist es ja noch ein Stückchen hin und ein bisschen Meilen fressen ist da ja auch ganz gut, daher segeln wir flott weiter.
Auf dem Weg nach Alicante, wo wir zwei schöne Tage verbringen, machen wir für eine Übernachtung Stopp an einer (gratis) Boje vor einem der absurderen Panoramen der spanischen Mittelmeerküste. Benidorm. Das Manhattan Spaniens. Ein absurdes Hochhaus reiht sich an ein noch absurderes. Ein reiner Tourismusort mit einer der höchsten Hochhausdichten pro Einwohner weltweit. Wenn man noch nie von diesem Ort gehört hat, dann glaubt man nicht, was man hier sieht. Es ist eine Mischung aus Ekel und Faszination, mit der wir die Skyline im Sonnenuntergang bestaunen. Die Abstimmung an Bord, ob das jetzt irgendwie doch cool ist, geht unentschieden aus. Ein Pro, ein Kontra und ein “jaja, mir egal”.
Gerüchte, nach denen eine ausgewachsene Makrele für einen Baby-Thunfisch gehalten wurde und es deshalb wieder einmal Nudeln zu essen gab, müssen an dieser Stelle entschieden zurückgewiesen werden.