So schön die Bucht von Villasimius ist, so schaukelig ist sie doch auch. Der Schwell wird uns ein bisschen zu nervig, weil der Wind das Boot vor Anker so dreht, dass er uns schön von der Seite trifft. Dabei schaukelt sich das ganze immer wieder so hoch, dass man meint man wäre auf hoher See. Also warum nicht gleich das echte Ding machen und schaukeln während wir uns weiterbewegen. Inzwischen sind wir ja auch wieder ausgeschlafen. Also Anker auf und los zur nächsten Bucht. Der Wind bläst ordentlich aus Ost bzw. Nordost, also ist eine scheinbar geschützte nette Bucht auch gleich gefunden.
Wunderbar klar ist das Wasser. Ganz so geschützt wie erwartet, ist der Ankerplatz dann doch nicht. Es pfeift der Wind ganz munter weiter. Uns egal, Hauptsache kein Geschaukel. Der Grund ist guter Sand, der Anker hält wunderbar. 25 Knoten Böen sind da kein Problem für uns. Für zwei Personen auf einem SUP hingegen schon, sie werden unerbittlich weiter in Richtung Meer getrieben, so sehr sie auch paddeln. Wenn das kein Job ist für Franco Bettoni, das geheime Superhelden Alter Ego des Skippers. Rein in die Flossen und hin zum SUP. Tja. Der Nachbar war schneller und erntet die Loorberen. Und die Moral von der Geschicht: Bei starkem ablandigen Winde man SUPle nicht. Und die zusätzliche Erkenntnis, dass etwas mehr Fitness einem Superhelden besser zu Gesicht stünde. Nachdem die Böen noch etwas zunehmen, ankern wir mal kurz woanderst hin, nur um dann doch wieder zurückzukehren.
Next Stop Cagliari. Wir bleiben ein paar Tage in der günstigen und sympathischen Marina del Sole in Cagliari. Dort haben wir uns ein paar Pakete hinschicken lassen, welche sie für uns verwahrt haben, bis wir ankommen. Wir besuchen Eisdielen, Museen und natürlich die Altstadt oben am Hügel. Das alte Tor dort ist mehr als beeindruckend und der Ausblick prächtig. Wir sehen Flamingos fliegen und hören im Hafen die Fische erstaunlich laut schlürfen, am Nachbarsteg ist ein weißer Reiher der letzte Bewohner eines vor sich hinrostenden Schleppers.
Wir besorgen ein Gaff um die kommenden Seeungeheuer aus dem Wasser zu ziehen und schaffen es nach einem kleinen Gewaltmarsch doch noch einen Campingaz Händler zu finden, der uns die Flasche tauscht. Uns gefällt es hier sehr gut, doch wollen wir schon bald weiterziehen, schließlich ist der Sprung auf die Balearen angesagt und ein günstiges Wetterfenster naht. Wir freuen uns über die Gruppe Delfine, die direkt vor dem großen Hafen schwimmt und kreuzen bald durch das Ankerfeld der Tanker, welche vor der Raffinerie auf Be- und Entladung warten. Zwei weitere Ankerbuchten an dieser wilden Küste lehren uns, dass wir wohl etwas falsch machen, oder hier wohl immer der Schwell in jede Bucht steht. Sardinien haben wir jetzt schon zum zweiten mal nur gestreift. Einmal mit Serenity, unserem vorigen Boot, im Nordosten und nun im Süden. Irgendwann sollten wir dieser schönen Insel mal die Zeit widmen, die man braucht um sie wirklich kennenzulernen.