Go West

Garantiert 100% Genitalien-Witzfrei

Posted by andy on Thursday, August 10, 2023

Dubrovnik verlassen wir mittags im Regen und ohne nennenswerten Wind. Etwa 100 Meilen liegen vor uns. Das Ziel ist Vieste. Endlich wieder einmal eine Nachtfahrt. Mit Serenity hatten wir ja etliche Nachtfahrten von unserer damaligen Homebase in Marina di Pisa nach Capraia, Korsika bzw. Elba. Seit wir aber in Istrien liegen, tingeln wir eigentlich immer nur untertags die Küste rauf und runter und dann von Insel zu Insel. Hier besteht nicht die gleiche Notwendigkeit für längere Schläge.

Damit wir unsere Ankunft bei Tageslicht und idealerweise in der ersten Tageshälfte haben werden, nehmen wir uns vor, bei Flaute bzw. Leichtwind die Maschine einzuschalten. Wir sind also wie üblich nicht 100% ultrapuristisch am Weg.

Das Wetter bessert sich nach kurzer Zeit. Kurz nach dem Sonnenuntergang stattet uns in der Dämmerung noch ein einzelner Delfin einen Besuch ab. Er taucht ein paar Mal unter dem Boot durch und schwimmt dann weiter. Im Gegensatz zu den großen Tümmlern, die wir bisher oft gesehen haben, dürfte es sich hier aber um einen gemeinen Delfin oder einen Streifendelfin gehandelt haben. Er war auf jeden Fall deutlich schlanker, die Zeichnung an der Seite konnten wir im schwachen Licht nicht mehr klar ausmachen.

Kurz darauf dreht der Wind auf SSO und weht mit feinen 3-4 Bft aus 60° von Backbord in unsere Segel. So bleibt es dann auch einen guten Teil der Nacht. Traumbedingungen! Kaum Welle und gute Fahrt mit 5-7 Knoten. Kurz vor dem Wachwechsel dreht der Wind etwas auf und wir reffen gleich mal eher defensiv. So geht es dann noch etwas weiter, bis der Wind dann von S auf Chaos und dann letztlich auf NW dreht. Mit der dann entstehenden Welle direkt von der Seite werden die letzten ca. 20 Meilen noch etwas ungemütlich und die Skipperin entlastet Wash, den tapferen Autopiloten und fahrt die Wellen von Hand aus.

So erreichen wir dann plangemäß und etwas müde am Vormittag Vieste. Wir lassen den Anker südlich der Stadt mit Blick auf den Pizzomunno fallen und rasten uns etwas aus, bevor uns der lästige Schwell dann doch in den Hafen schickt.

Erst dort fällt uns der kleine fliegende Fisch auf, der sich in der Nacht leider etwas verflogen hat und bei uns an Bord gelandet ist.